Backhäuser

 

 

Das Brot ist eines der ältesten der von Menschen kultivierten Nahrungsmittel und somit hat das Bäckerhandwerk auch in Johannisberg eine entsprechend lange Tradition. 

In Johannisberg gab es in alten Zeiten 2 Gemeindbackhäuser. Eines auf dem Berg und eines im Grund.

     
Das Backhaus auf dem Berg

Leider ist uns der ursprüngliche Standort des Backhauses auf dem „Berg“ derzeit nicht bekannt. Es stand jedoch „Im Flecken“ wird sich also vermutlich in der Nähe des Rathauses befunden haben.

 
     

Das Backhaus im Grund

Die Lage des Backhauses im Grund lässt sich der von Dr. hc Josef Staab erstellten Karte (Zur Geschichte des Brauweiler Hofs) entnehmen. Es befand sich an Position 10.
Heute steht an dieser Stelle eine Jugendstil Villa Grund 10

 

 
     

Zu den Pachtbedingungen der Bäcker gehörte es 1659, der Gemeinde jährlich 6 Gulden Zins zu entrichten. Weiterhin war der Bäcker verpflichtet das ganze Jahr Wein zu zapfen, den er solange es Vorrat gab nur am Ort erwerben durfte. An Backwaren musste er „allzeit“ nach dem vorgeschriebenen Maß „Brot, Spitz- u. Paarweck vom Albus bis zum Kreutzer und zu 2 Pfennig backen.

     
Am 10. Dezember 1696 beschließt man den Verkauf der Gemeindebachhäuser, gleichzeitig verkauft man die Gemeindeeigene Schmiede für 350 Gulden.
 

 

Wie kommt eigentlich der Bretzel in das Wappen der Bäckerzunft?

Brezel zählten zu den so genannten  „Gebildbroten“ und sind antiken, christ-lichen Ursprungs. Ihr Name verweist über das althoch-deutsche "Brezitella" auf das lateinische "Brachiatellium", zu übersetzen etwa mit "Ärmchen".

Der oder die Brezel symbolisiert somit zum Beten verschränkte Arme.

Aus dem römischen Ringbrot, das im frühen Christentum für das Abendmahl verwendet wurde, entstand zunächst eine abgewandelte Form, bei der ein Arm - ähnlich einer Sechs - über den Ring hinausragte. Den Schritt zur heute geläufigen Brezelform stellte das aneinanderführen und verbinden der "einarmigen Brezel" dar. Diese Herkunft sowie die enge Verbindung zum christlichen Glauben erklärt, weshalb der Brezel als "heiligem Gebäck" besondere Segens- und Heilkraft zugeschrieben wurde und warum sich die Bäcker – nachweisbar ab 1111 - gerade für die Brezel als Zunftsymbol entschieden haben.

Im Jahre 1323 verlieh Kaiser Ludwig von Bayern (1314 bis 1347) den Münchener Bäckern für ihr Mitwirken und tapferes Verhalten in der „Mühldorfer Schlacht“ erstmals das Recht, in das Wappen zwei gekreuzte Schwerter aufzunehmen. 1348 wurde die Brezel zusätzlich mit der Böhmischen Königskrone überhöht und Karl der V. verlieh im Jahr 1529 den Wiener Bäckern für ihre Verdienste während der ersten Türkenbelagerung von Wien offiziell die beiden aufgerichteten Löwen.

© Rudolf Edinger - Förderkreis Weindorf Johannisberg e.V.