Persönlichkeiten
Hier stellen wir Ihnen Personen vor, die in Johannisberg lebten oder wirkten. Es ist sehr interessant, dass aus der Johannisberger Dorfschule im vorigen Jahrhundert eine ganze Reihe berühmter und markanter Rheingauer hervorgegangen ist. So u. a. der Pädagoge de Laspée, der unter anderem in Wiesbaden eine Schule gründete, die sogar von Goethe einmal besucht wurde, und der später in Johannisberg auf dem 'Hansenberg' eine Schule eröffnen wollte. Dann der nassauische Trachtenmaler Friedrich Hottenroth, der auch die Trachten Johannisberger Bürger in einer sehr genauen und gefälligen Malweise schuf und in seinen Büchern manches an alter Rheingauer Überlieferung sammelte. Auch seine Geschwister, insbesondere sein jüngster Bruder Valentin - der Klavierbauer und letzter ehrenamtliche Bürgermeister, waren herausragende Bürger von Johannisberg. Auch der Gründer der Johannisberger Druckmaschinenfabrik Johann Klein wuchs im Dorf Johannisberg auf, ebenso wie der spätere Straßburger Oberschulrat Dr. Peter Scherer. Sogar ein damals sehr bekannter nassauischer Journalist, Johannes Weitzel, zählte zu den Schülern dieser Dorfschule, die möglicherweise auch vom Geist des großen Kanzlers Metternich beflügelt wurde dessen Lehrer Niklas Vogt in Johannisberg wirkte. Überörtlich bekannte Engagierte oder Überörtlich bekannte Johannisberger/innen wurden in der Neuzeit z. T. durch die Benennung von Straßennamen geehrt. | ||
Peter Schlarff OSB geb. ca. 1450 in Geisenheim. Studium in Heidelberg. Schrieb u. a. Gedichte und über die Geschichte der Stadt Mainz. Starb 1524 als Mönch in Johannisberg. | ||
Jakob Ch. Christmann, im November 1554 in Johannisberg geboren. Orientalist und Astronom. 1584 tätig als Professor der hebräischen Sprache und ab 1608 auch der arabischen Sprache in Heidelberg. 1603 erwarb er die Originalhandschrift des Werkes von Kopernikus über das Weltsystem. Am 16.3.1613 in Heidelberg verstorben. | ||
Dr. med. Johann Jakob Linnes, in Johannisberg als Sohn des Unterschultheisen Johannes Linnes (Lindes) geboren. Arzt des Landesviertels Vorau in der Steiermark (Österreich). Besuchte verschiedene Universitäten in Italien und Frankreich. Darunter ein zweijähriges Studium der Anatomie in Padua sowie ein siebenjähriges Praktikum in Graz. Er ordinierte und wohnte in Hartberg, einer von 2 Ost-Steirichen Grenzstädten zu Ungarn. Im März 1665 in Hartberg verstorben. Seinen Besitz in Johannisberg hinterließ er der hiesigen Pfarrgemeinde. | ||
Niclas Vogt, geb. am 6. Dezember 1756 in Mainz. Universitäts-Professor für Geschichte in Mainz. Senator in Frankfurt, Freund und Lehrer der Fürsten Metternich. Er war dem Johannisberg aufs engste verbunden und starb am 19.5.1836 in Frankfurt. | Niklas Vogt Niclas Vogt | |
| Pater Karl Arnd, in Fulda am 4.4.1759 geboren. Oeconom in Schloss Johannisberg. Priesterweihe 1781. Durch Decret vom 25.8.1792 Oeconom und betraut mit der Gesamtleitung des fürstlich Fuldischen Schlosses Johannisberg. Nach der Säkularisation 1802 in dieser Funktion zunächst übernommen durch Prinz Wilhelm Friedrich von Oranien. Dann durch die weiteren Besitzer des Schlosses: das Fürstentum Nassau 1806, Marschall Kellermann 1807, Österreich 1815 und unter Metternich bis 1824. Gestorben 10. 5. 1844 in Johannisberg. | |
Dr. Joseph Faust, geboren am 8. 9.1856 in Johannisberg Katholischer Geistlicher und Schriftsteller. Verstorben am 31. 7. 1919 in Hochheim am Main. |
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Fürst Clemens-Wenzel-Lothar von Metternich |
Clemens-Wenzel-Lothar Fürst v. Metternich-Winneburg, geboren 15. 5.1773 in Koblenz. Diplomat u. Österreichischer Staatskanzler, erhielt das Schloss Johannisberg am 1. 7.1816 als Schenkung für seine Verdienste um den Europäischen Frieden, von Kaiser Franz 1. von Österreich. Er verstarb am 11. 6.1859 in Wien.
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| Johannes de Laspée, in Johannisberg am 25.9.1773 geboren, Schüler von Pestalozzi. Er wirkte bahnbrechend als Volkserzieher. Er erwarb auf dem "Hansenberg" ein Grundstück, um dort eine Erziehungsanstalt und Schule für elternlose Kinder zu errichten, starb aber vor Vollendung seines Vorhabens am 20.3.1825 in Wiesbaden. | |
Johann Baptist Heckler, 5. März 1776 in Eltville geboren. Apotheker u. Bürgermeister in Eltville. Heckler war lange Jahre Oberkellermeister auf Schloss Johannisberg und hat sich dort um den Weinbau verdient gemacht. Er starb am 17.5.1860 | ||
| Peter Cornelius, aus Mainz, 1824-1874. Tondichter, Komponist Er war kein gebürtiger Johannisberger. Als Neffe des Malers Cornelius und weilte oft im Johannisberger Haus des Mainzer Kaufmanns Carl Hestermann. 1858 verfasste er in Johannisberg, in dem heute noch erhaltenen "Corneliushaus" (Am Morschberg), den größten Teil seiner seine köstlichen Oper "Der Barbier von Bagdad'. Link: http://Context.Scope.Library.byu.edu/~rdh/prmss/a-d/corneliu.html | |
Johann Klein, 1819 in Johannisberg geboren. Druckmaschinenbauer, Unternehmer, Winzer und Wohltäter der Gemeinde. Gründer der Johannisberger Druckmaschinenfabrik. Er starb am 10. Januar 1897 im Alter von 78 Jahren an einem Schlaganfall in einem seiner Weinberge in Johannisberg. | Johann Klein
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Friedrich Hottenroth | Friedrich Hottenroth, geboren am 6. Februar 1840 in Johannisberg Litograph, Maler, Schriftsteller, Trachten- und Brauchtumsforscher. Hottenroth´s Hauptwerke waren: "Deutsche Volkstrachten", "Nassauische Volkstrachten" und das Werk "Trachten, Haus-, Feld-, und Kriegsgeräte der Völker alter und neuer Zeit" gestorben am 26. Mai 1917 in Frankfurt. | |
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| Valentin Hottenroth, geboren am 5. Oktober 1842 in Johannisberg jüngster Bruder von Friedrich. Im weiten Umkreis der einzige Klavierbauer. 1891 bis zu seinem Tode der letzte ehrenamtliche Bürgermeister von Johannisberg. gestorben am 3. Juli 1911 in Johannisberg. | |
Dr. Peter Scherer, in Johannisberg am 28.11.1853 geboren. Oberschulrat in Straßburg, Schriftsteller. Humorvolle Wiedergabe mundartlicher Gespräche und lebenswahre Zeichnung der Menschen mit ihren kleinen Schwächen. Autor des "Alten Säkulum" und der 1924 und 1928 erschienen "Heimaterinnerungen". verstarb am 25.7.1930 in Freiburg i. Br. |
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| Emma v. Mumm von Schwarzenstein, geb. Passavant. Sie erbaute ein Schülerheim (heutiges Hotel Neugebauer) und stiftete 1921 das Kriegerdenkmal. Sie erwarb sich große Verdienste im sozialen Bereich und wurde als Wohltäterin von Johannisberg 1913 zur Ehrenbürgerin ernannt. Sie starb am 11. November 1922. | |
Wilhelm Klunk, in Johannisberg am 27.10.1883 geboren. Dreher, Kommunalpolitiker. Arbeitervertreter und langjähriger Geisenheimer Stadtverordneter. Er starb am 30.12.1962 | ||
| Dr. Franz Schramm, geb. 2. April 1887 in Frankfurt am Main. Pädagoge und Staatsminister. Oberstudiendirektor im Gymnasium Geisenheim, Schulamtsleiter und hessischer Kultusminister. Gestorben am 28. Februar 1967 in Geisenheim | |
Pfarrer Christian Neuroth, geb. 31. März 1896 in Oberelbert. Pfarrer in Johannisberg von 1936-1964 Erwarb sich große Verdienste um den Wiederaufbau der im 2. Weltkrieg völlig zerstörten Schloss- und Pfarrkirche. Er starb am 5. April 1964 in Johannisberg. |
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| Christian Labonte, am 18. September 1899 in Oberelbert geboren, Winzer, Domänenrat, Kommunalpolitiker. Wirken für Johannisberg und den Rheingau. Mitbegründer des Weinbauverbandes und der Weinkritik. Er starb 14.3.1992 in Johannisberg. | |
Leopold Bausinger (1899-1973) Landrat des Rheingau Kreises. Ab 1962 wohnhaft in Johannisberg | ||
| Paul Alfons Fürst von Metternich-Winneburg, in Wien am 26. Mai 1917 geboren. Besitzer des Weingutes Schloss Johannisberg. Urenkel des Staatskanzlers Clemens Wenzel Lothar von Metternich-Winneburg. Rennfahrer und Präsident des AVD und des Weltautomobilverbandes (FIA). Als letzter (offizieller) männlicher Nachkomme seiner Familie erlöscht mit ihm ein glanzvoller Namen der deutschen, Europäischen und Rheingauer Geschichte. Er starb am 21.9.1992. | |
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